Warum ein Animationsfilm mit und für Kitakinder?
Im Frühjahr 2009 hatte die Kindertagesstätte Gänsseestraße Herrn Boris
Kreuter von KREUTERFILM zu einem ungewöhnlichen Filmprojekt
angesprochen. Es sollte ein Animationsfilm mit Kitakindern hergestellt
werden. Da Herr Kreuter sich mit Animationsfilmen auskennt (u.a. erste
Stafel zu Lauras Stern, Lena und Paul für das Sandmännchen u.v.m.) und
sein mittlerweile fünfjähriger Sohn die Kita Gänsseestraße besucht, konnte er
schnell für das Filmprojekt begeistert werden.
Das Thema wurde von den Kindern selbst ausgewählt. Ein Drachenfilm
musste es sein. Aber nicht irgendein Drachenfilm, sondern die Verfilmung des
beliebten Kinderbuchs GEORG UND DER DRACHE stand zur Abstimmung.
Die Professionalität stand nicht im Vordergrund, sondern das, was den Kindern gefällt und welche
Erwartungshaltung sie an die Figuren und das Projekt mitbringen. Da konnte schon einmal eine
Kameraperspektive gewählt werden, die untypisch ist. Zum Beispiel eine Nahaufnahme von GEORG´s
Gesicht von Unten fotografiert. Es gefiel den Kindern und deshalb blieb es auch in der Endfassung des
Animationsfilms erhalten.
Was ist Professionalität im Film? Warum maßen wir erfahrenen Filmemacher oder Rezipienten uns
immer wieder an, entscheiden zu müssen, wie Geschichten für Kinder im Film umgesetzt werden? Es
geht auch anders. Natürlich mit einem professionellen Anspruch. Aber nicht, ums Biegen und Brechen
und gegen die Meinung der Nachwuchsfilmer. Dieses Filmprojekt sollte die Kinder als Partner
betrachten. Ein Problem bei diesem Projekt war die personelle Kapazität in Bezug auf die Länge des
Filmprojekts: zehn Minuten Endfassung im Animationsbereich bedeutet eine große Anzahl von
Einzelbildaufnahmen. Im Normalfall wären das ca. 12.000 Einzelbewegungen. Das war mit nur einem
Filmemacher und zwei Erzieherinnen als ProjektbetreuerInnen nicht möglich. Deshalb mussten
Kompromisse gemacht werden. Das hieß, weniger einzelne Animationen, dafür aber ruckartige
Bewegungen, die durch weiche Überblendungen entschärft wurden.
Die jüngsten Filmemacher Deutschlands gehen an die Öffentlichkeit
In Zukunft soll dieser Bereich mit der neuen Trickfilmkinder GmbH (Näheres siehe weiter unten: Geht
es weiter?) professionalisiert werden. D.h. mehr Personal und mehrere Kitas im gesamten Bundesland
könnten sich an den Stop - Motion Projekten beteiligen.
Was bei Georg und der Drache zuerst als normales Kindergartenprojekt geplant war, nahm bereits in
der Vorbereitung professionelle Züge an: die Kulissen, Figurengestaltung, der Drehbuchentwurf,
Vorbereitung mit Trickfilmworkshops in der Kita u.v.m. war der Grundstein einer professionellen
Preproduktion. Es folgten Dreharbeiten mit Kindern zwischen drei und fünf Jahren, die mit einem
professionellen Kamera- und Lichtequipment umgesetzt wurden. Ziel war es, die Kinder mit
mindestens 40 Prozent Eigenleistung in die Dreharbeiten, Vertonung & Postproduktion einzubinden.
D.h. es sollte erstmals ein Stopmotion Animationsfilm von Kindern für Kinder entstehen, der die übliche
Zeitspanne und den herkömmlichen Arbeitsaufwand eines normalen Kitaprojektes übertreffen würde.
Nach 2-3 Tagen Vorarbeit, zwei Wochen Drehzeit, zwei Tage Nachvertonung und zwei Wochen
Postproduktion war es soweit: GEORG UND DER DRACHE - DER FILM (Länge: 10 Minuten) ist
fertiggestellt .
Geplant ist, die Vorführmöglichkeiten kontinuierlich zu erweitern und das Filmprojekt auf kleinen
Festivals, Internet- und Videoplattformen wie YouTube, MyVideo u.ä.m. und weiteren Vorführplätzen zu
präsentieren. Wir verfolgen damit eine nicht-kommerzielle Absicht. D.h. der Film könnte unter der
Creative Commons Lizenz (Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung 3.0
Deutschland; siehe http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/) seinen Weg in die
Öffentlichkeit finden und unter der offiziellen CREATIVE COMMONS Website vorgestellt werden. Eine
zusätzliche DVD Herstellung in begrenzten Umfang ist angedacht.
Geht es weiter?
KREUTERFILM Boris Kreuter wird bis Anfang nächsten Jahres den Animationsbereich in eine eigene
Firma, die Trickfilmkinder GmbH ausgliedern. Firmensitz wird Sachsen-Anhalt und eine
Zweigniederlassung in Maintal sein. Hier sollen bis Herbst 2011 ein Kinofilm und eine TV-Serie
entstehen, die auch mit der Unterstützung von Kindertagestätten in ganz Deutschland hergestellt
werden könnten. Und sicherlich wird die Kindertagesstätte Gänsseestraße sich an diesem Projekt
wieder beteiligen und die eine oder andere Filmideen könnten in den nächsten Jahren gemeinsam
entwickelt werden.
Näheres zur Trickfilmkinder GmbH können Sie in den nächsten Monaten unter www.trickfilmkinder.com
und www.kreuterfilm.de nachlesen.
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Tel.: 06109 - 66803
E-Mail: kita.gaensseestrasse@maintal.de
Zuletzt aktualisiert am 07. November 2009